Das Kunstwerk als Projektionsfläche

Denk mal bissi selber nach.

In jedem Meschen steckt etwas drinnen, was herausgelockt werden kann. Vielleicht ist dieses Etwas versperrt, wird absichtlich zurückgehalten oder ihm wird einfach keine Aufmerksamkeit und kein Wert beigemessen. Wenn wir ein Kunstwerk betrachten, etwas Neues lesen, eine neue Person kennenlernen usw. möchten wir oft als Erstes was über das Werk, die Geschichte, den Charakter usw. erfahren. Als würde all die relevante Information außerhalb liegen, als würde es darum gehen, eine neue unbekannte Information zu inkorporieren. Natürlich ist das ein erstrebenswerter Zugang, doch gleichzeitig denke ich, wir wissen oft mehr als wir fragen. In uns steckt mehr Info als die, nach der wir suchen. Ein Kunstwerk kann nicht nur über die Idee, die Weltanschauung, das Wissen oder die Geschichte der*des Künstler*in Aufschluss bieten, es kann auch ein Kanal sein, durch welchen wir in uns selbst hinein schauen können. Indem wir bisschen selber nachdenken, was das Gegenüber in uns auslöst.

 

Ich möchte, dass meine Kunstwerke offen genug sind, dass Menschen was darin lesen können, was reininterpretieren können, was damit anfangen können, auch wenn sie keine Ahnung haben, was ich mir dabei gedacht habe. Ich möchte, dass Betrachter*innen Lust an der Betrachtung verspüren können oder, dass sie herausfinden, was ihnen ganz und gar nicht gefällt und warum. Und wenn man vor einem Objekt steht und sich fragt: was soll das denn sein? Dann kann man sich immer einfach selbst ausdenken, was man will.

Liebe Grüße und viel Lust am Schauen!